Sauber abketten – 5 Methoden im Vergleich

Das Abketten ist der letzte Schritt deines Strickprojekts – und oft entscheidend dafür, wie ordentlich und professionell dein Werk wirkt. Doch Abketten ist nicht gleich Abketten: je nach Technik bekommst du einen anderen Effekt – von unsichtbar über dehnbar bis dekorativ.
Hier zeige ich dir 5 Methoden im Detail – mit Anleitung, Vorteilen und Nachteilen.
1. Klassisches Abketten
So geht's:
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Zwei Maschen rechts stricken.
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Die erste Masche mit der linken Nadel über die zweite heben und fallen lassen.
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Eine neue Masche rechts stricken.
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Wieder die vorherige über die neue ziehen.
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Wiederholen, bis alle Maschen abgekettet sind.
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✅ Vorteil: Einfach, schnell, für Anfänger:innen geeignet
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❌ Nachteil: Nicht elastisch, kann bei Bündchen spannen
👉 Ideal für Schals, Decken oder Kanten, die nicht dehnbar sein müssen.
2. Elastisches Abketten
(z. B. "Jeny's Surprisingly Stretchy Bind-Off")
So geht's:
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Eine Masche rechts stricken, dann einen Umschlag rückwärts (Faden von hinten nach vorne über die rechte Nadel legen).
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Nächste Masche stricken.
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Jetzt den Umschlag über die zuletzt gestrickte Masche ziehen.
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Danach die vorherige Masche ebenfalls überziehen.
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Den Ablauf mit jedem neuen Umschlag wiederholen.
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✅ Vorteil: Sehr dehnbar, ideal für Bündchen, Socken oder Ärmel
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❌ Nachteil: Wirkt manchmal etwas wellig, braucht Übung
👉 Optimal, wenn das Strickstück Bewegungsfreiheit braucht.
3. Italienisches Abketten 🇮🇹
(für 1/1-Rippen)
So geht's:
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Maschen nicht abketten, sondern mit einer stumpfen Wollnadel und passendem Faden vernähen.
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Reihenfolge: eine rechte Masche wie zum Rechtsstricken abnähen, eine linke Masche wie zum Linksstricken abnähen.
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Abwechselnd rechte und linke Maschen verbinden, sodass der Übergang wie eine Fortsetzung des Rippenmusters aussieht.
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✅ Vorteil: Unsichtbar & elastisch
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❌ Nachteil: Zeitintensiv, Konzentration nötig
👉 Perfekt für Bündchen und Kragenabschlüsse, die schön und flexibel bleiben sollen.
4. I-Cord Abketten
So geht's:
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Drei zusätzliche Maschen am Ende der Reihe anschlagen.
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Zwei Maschen rechts, dann eine Masche rechts mit der nächsten Masche der Kante zusammenstricken.
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Die drei Maschen zurück auf die linke Nadel schieben.
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Wiederholen, bis alle Maschen verarbeitet sind.
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✅ Vorteil: Dekorativ, stabil, bildet eine runde Kante
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❌ Nachteil: Dauert länger, braucht mehr Garn
👉 Ideal für Decken, Schals und Projekte, die einen edlen Abschluss vertragen.
5. Picot-Abketten
So geht's:
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Drei Maschen anschlagen.
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Zwei Maschen rechts abketten.
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Eine Masche stricken, dann wieder drei Maschen neu anschlagen.
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Zwei Maschen abketten.
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Wiederholen, bis die Reihe beendet ist.
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✅ Vorteil: Dekorativ, verspielt, Hingucker-Effekt
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❌ Nachteil: Nicht elastisch, relativ zeitaufwendig
👉 Besonders schön bei Tüchern oder Schals, die ein verspieltes Finish brauchen.
📊 Vergleich auf einen Blick
Klassisch: schnell & einfach – aber fest
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Elastisch: dehnbar – ideal für Socken & Ärmel
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Italienisch: unsichtbar – perfekt für Rippen
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I-Cord: dekorativ & stabil – braucht mehr Zeit
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Picot: verspielt & auffällig – für besondere Projekte
💡 Mein Fazit
Es gibt nicht die eine beste Methode, sondern die richtige Technik für dein Projekt.
Ich selbst nutze oft elastisches Abketten für Kleidungsstücke, klassisches Abketten für Basics – und gönne mir bei Schals gerne mal ein Picot-Finish für den Wow-Effekt ✨.
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Egal, für welche Methode du dich entscheidest – mit einem sauberen Abketten bekommt dein Strickstück den perfekten Rahmen und zeigt, wie viel Liebe in jeder einzelnen Masche steckt.
Bis bald,
Deine Kathrin 🌸
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