#HistoryMasche: Die Geschichte des Strickens – Von Nalbinding bis Instagram-Knit-Along

Stricken ist nicht nur eine Technik – es ist eine Kulturgeschichte voller Schleifen, Wendungen und klirrender Nadeln.
Von altägyptischen Gräbern bis zur Selfmade-Socke aus der Fairtrade-Wolle: Wer strickt, webt ein Stück Geschichte mit jeder Masche.
🪢 Vorläufer: Nalbinding – die "Mutter aller Maschen"
Bevor es das Stricken gab, gab es Nalbinding (auch: Nadelbindung) – eine Technik, die schon um 500 v. Chr. praktiziert wurde.
Mit kurzen Nadeln wurden Fadenschlingen verknotet statt gestrickt, wodurch dichte und warme Textilien entstanden.
Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag: "Nadelbinden – ein uraltes Handwerk – heute noch aktuell?"
Funde aus Ägypten, Skandinavien und dem Nahen Osten belegen, dass Nalbinding lange vor dem klassischen Stricken weit verbreitet war – besonders für Socken und Handschuhe.
🧦 Frühes Stricken – Erste Maschen im Mittelalter
Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert tauchen die ersten "echten" Strickstücke auf – besonders in ägyptischen Gräbern und im byzantinischen Raum.
Stricken verbreitete sich über Handelswege nach Europa – vor allem Klöster machten sich das neue Verfahren zunutze, um Kleidung, Gebetshandschuhe und Alltagsstücke herzustellen.
🧶 Strickzünfte und der Wert der Masche
Ab dem 14. Jahrhundert wurden Stricker:innen organisiert: In Spanien, Frankreich und England gründeten sich Strickzünfte, oft nur für Männer zugänglich.
Handgestrickte Waren wie feine Handschuhe, Mützen und Strümpfe galten als hochwertige Handelsgüter – und als Statussymbol für wohlhabende Kunden.
🧵 Maschinen & Massenware – Der industrielle Umbruch
Schon 1589 entwickelte William Lee den ersten "Stocking Frame" – eine Strickmaschine, die später im 18. und 19. Jahrhundert zur industriellen Fertigung weiterentwickelt wurde.
Mit der Industriellen Revolution kamen Sockenfabriken, Trikotagenwerke und Garnspinnereien auf – das Stricken wurde zunehmend vom Handwerk zur Industrie.
🏠 Heimarbeit, Anleitungen und Gemeinschaft
Im 19. und 20. Jahrhundert rückte das Stricken wieder in die Haushalte: Dank günstiger Maschinen- und Garnpreise entstand eine neue Hobbykultur.
Strickanleitungen erschienen in Frauenzeitschriften, Strickvereine gründeten sich, und der gemeinsame Austausch beim Kaffeekränzchen oder Knit-Along förderte den sozialen Aspekt der Masche.
📱 Moderne Strickbewegung – Nachhaltig, digital, kreativ
Seit den 2000er-Jahren erlebt das Stricken einen gewaltigen Aufschwung:
Durch YouTube, Blogs und Instagram hat sich eine lebendige, diverse Strickcommunity gebildet. Der Fokus liegt auf Individualität, Nachhaltigkeit und Entschleunigung.
Technik trifft Tradition: Digitale Pattern-Generatoren, virtuelle Garnauswahl und Online-Kurse eröffnen ganz neue Möglichkeiten – ob allein im Wohnzimmer oder live mit der Welt.
💬 Warum ein Blick zurück sich lohnt
Wer die Geschichte des Strickens kennt, versteht:
Maschen sind mehr als Technik – sie erzählen von Epochen, Menschen und Entwicklungen.
Ob geknotet, gestrickt oder digital geteilt – das Stricken verbindet Generationen, Kulturen und Ideen.
Und liefert gleichzeitig Inspiration für neue Muster mit Geschichte: Warum nicht ein modernes Sockenmuster mit Nalbinding-Motiv? Oder ein Kleidungsstück im Stil einer mittelalterlichen Strickzunft?
🧶 Mein Fazit: Stricken als Zeitreise
Stricken war nie nur "Omas Hobby". Es war über Jahrhunderte hinweg Lebensnotwendigkeit, Ausdrucksform und Handwerkskunst – und ist es heute wieder.
Wer zur Nadel greift, wird Teil dieser Geschichte – und schreibt sie weiter, Masche für Masche.
Welche historische Technik reizt dich besonders?
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Lass die Geschichte aufleben!
Deine Kathrin 🌸